Corona-Blues

Letzte Woche durften wir unsere Eindrücke aus zwei Jahren Pandemie- Alltag in einem Impuls­vortrag teilen und anschließend eine Workshop- Session zum Thema „Corona-Blues“ begleiten. Wir haben uns gefragt: Wie hat sich unsere Gesell­schaft in den zwei Jahren mit Corona entwickelt? Welchen Einfluss hatte dies auf unsere verschiedenen Lebens­be­reiche und wie zeigt sich eigentlich der Corona Blues? Was nehmen wir mit aus der Pandemie und welchen Ausblick können wir wagen?
Heute möchten wir euch einen kleinen Einblick aus unserer Session geben.
#screentime
Unsere Bildschirmzeit steigt in der Pandemie auf 10,4h pro Tag. Ob Smartphone, Tablet, oder Fernseher: Seit Corona verbringen wir mehr Zeit vor dem Bildschirm. Laut aktueller Bitcom- Studie beträgt die durchschnittliche Bildschirmzeit derzeit mehr als 10 Stunden pro Tag (vor der Pandemie waren es ca. 8h).
Auch wenn digitale Techno­logien unser Leben- beruflich wie privat- am Laufen gehalten haben: Die gestiegene Bildschirmzeit- und damit die Verrin­gerung von Bewegung und sozialen Kontakten – war und ist ein Treiber unseres Corona Blues.
#ausgebrannt
Wir befinden uns immer noch in einem Zwischenraum zwischen Pandemie, Endemie und New Normal. In vielen Lebens­be­reichen sind wir noch weg von einer eingespielten Normalität. Leider verfallen wir schnell dem Drang weiter­zu­machen wie bisher und vergessen dabei, dass wir häufig noch einer Doppel­be­lastung durch Homeschooling und Home-Office ausgesetzt sind.
Dies bleibt nicht ohne Folgen: Die letzte Gallup Studie zeigt, dass die Burn-Out-Gefahr in der Corona-Zeit gestiegen ist: Jede(r) dritte Beschäftigte klagt, ausgebrannt zu sein. 35 % der Befragten sagte das im Corona-Jahr 2020, in den beiden Vorjahren lag der Wert bei 26 Prozent.
#corona-trends
Aber Corona hat auch ein Umdenken hervor­ge­bracht. Dies hat u.a. der Fjord-Trendreport untersucht und für die Post-Coronazeit eine Reihe von Trends prognos­tiziert.
1. Das Wohlbe­finden einer gesamten Gesell­schaft hat gelitten und die Frage nach Sinnhaf­tigkeit und Neuori­en­tierung in den Fokus gerückt.
2. Viele Menschen haben zunehmend ein Gefühl der Selbst­be­stimmung entwickelt. Der Indivi­dua­lismus nimmt zu und äußert sich in einer "Me over We"-Mentalität.
3. Im vergangenen Jahr bekam Fürsorge in allen Ausprä­gungen vermehrte Aufmerk­samkeit: Selbst­fürsorge und Fürsorge für andere.
4. Viele Menschen Engpässe bei Dienst­leis­tungen erlebt. Der Anspruch an dauerhafte Verfüg­barkeit, Bequem­lichkeit und Schnel­ligkeit wird einem wachsenden Umwelt­be­wusstsein weichen.

#coronablues

Bilder via @gedanken­schnitte
Quellen: Bitkom Research im Auftrag des Digital­verbands Bitkom (Mitte Dezember 2021 - Anfang Januar 2022, 1.005 Personen in Deutschland ab 16 Jahren)
Gallup Engagement Index Deutschland

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