FAZIT: OSG... zum Thema Diskri­mi­nierung am Arbeitsplatz - Was Frauen im Job erleben

Mein Fazit aus dem Otze statt Glotze Abend: Diskri­mi­nierung am Arbeitsplatz — was Frauen am Arbeitsplatz erleben.

Wir können uns Diskri­mi­nierung nicht leisten! Warum? Darum:

Diskri­mi­nierung raubt die Chance auf Potenzi­a­l­ent­faltung, Vertrauen in eigene Fähigkeiten und Kompetenzen und die Freude an Indivi­dualität. Das ist doch eine riesige Ressour­cen­ver­schwendung jedweder Art.

Wären die Kompetenzen einer Kollegin nicht besser in ihre offene und zugängliche Art investiert, als darin, eine 3/4 Stunde vorm Kleider­schrank zu stehen und sich das Lächeln abzuge­wöhnen, damit Sie im Training für voll genommen wird? Wäre es nicht günstiger, eine junge, gut ausgebildete  Kollegin in der neuen Firma willkommen zu heißen, ohne ihr den Satz an den Kopf zu werfen, sie sei nur wegen der Frauenquote da?

Gibt es jemanden, egal ob Mann oder Frau, den das nicht frustrieren würde?

Es soll sich schon rumgesprochen haben, dass Männer und Frauen verschieden sind. Sich das Leben schwer machen, können wohl beide ganz gut. Das ist ja das Lustige an der Diskri­mi­nierung, sie kann potenziell jeden betreffen. So gibt es auch Frauen, die all den erlebten Frust an ihre Geschlechts­ge­nos­sinnen weitergeben. Frei nach dem Motto: Mir hat auch niemand geholfen.

Auch hier mag die Frage erlaubt sein: Wollen wir uns so ein Verhalten leisten?

Diskri­mi­nierung hat dabei immer auch eine subjektive Komponente. So dürfen mir nahe-stehende Personen durchaus etwas sagen oder tun, was jemand anderes nicht dürfte, ohne einen Aufschrei zu produzieren. Natürlich ist das der schwie­rigste Faktor, den man berück­sichtigen kann: Das gefühlte Erleben eines Anderen. Aber wenn wir neue Wege beschreiten wollen im Umgang miteinander, wird eine konstruktive Ausein­an­der­setzung mit dem Thema immer wieder stattfinden müssen. Wenn es mir möglich ist, mein Erleben zu verbali­sieren und der andere dies als Chance zur Klärung begreift, kommen wir schneller wieder in einen Zustand von Vertrauen miteinander. Schwierig wird es erst, wenn wir Restrik­tionen befürchten müssen. Denn seine Macht auszunutzen und/oder körperliche Grenzen zu überschreiten, trägt maßgeblich zum Gefühl der Diskri­mi­nierung bei.

Was bleibt übrig von diesem Abend und den Gesprächen über Diskri­mi­nierung von Frauen am Arbeitsplatz? Dass sie zu oft geschieht, dass Sie frustriert und dass wir Sie uns nicht mehr leisten wollen. Dass auf dem Weg in eine Gesell­schaft der Potenziale, auch politische Hebel gefragt sind. Dass sich solida­ri­sieren nicht bedeutet, andere auszuschließen, sondern in einem geschützten Raum Neues zu versuchen — mit einem Auffangnetz aus Wohlwollen. Das wünsche ich allen, nicht nur den Frauen.

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